Stern über Bethlehem

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Evangelische Kirchengemeinde Hilden/ Rheinland – Erlöserkirche
Die Große Weihnachtskrippe
Anschauliche Heilsgeschichte, Glaubensbotschaft, tiefe Symbolik und liebevolle Details




Weizen und Gerste

In der Regel aßen die Menschen Brote aus Weizen. Weizen ist durch höheren Glutengehalt der Gerste vorzuziehen, da das Brot besser aufgeht und besser verdaulich ist. Die wesentlich billigere Gerste war vornehmlich Tiernahrung. Gerstenbrote, wie bei der Wundergeschichte der Brotvermehrung (Joh. 6,9) sind Hinweise auf die ärmlichen Verhältnisse im Umfeld Jesu.

(Bethlehem – Haus des Brotes) Das hebräische Wort לֶחֶם (læchæm) bedeutet nicht nur Brot, sondern bezeichnet – wie schon in Ugarit – im weiteren Sinne allgemein Nahrung und im engeren verschiedene Backwaren, deren Hauptbestandteil Mehl ist.
„Brot und Wasser“ bezeichnen die Grundnahrungsmittel (Gen 21,14; 1Kön 18,4. 13). Sie jemandem vorzuenthalten – und sei es einem Feind –, gilt als Frevel (Dtn 23,5; 2Kön 6,22; Spr 25,21). Während „Brot und Wein“ (Gen 14,18; Spr 9,5) für ein festliches Mahl stehen, bezeichnen „Brot und Wasser“ ein karges Leben und Elend (1Kön 22,27; Ez 4,16f). Im Judentum wird das Brot als Gottes Geschenk bei jeder Mahlzeit gewürdigt, indem folgender, Ps 104,14 zitierender Segensspruch gesagt wird: „Gesegnet seist du, Herr unser Gott, König der Welt, der Brot aus der Erde hervorbringt!" (המוציא לחם מן הארץ) (Mischna Berakhot 6,1; Babylonischer Talmud, Traktat Berakhot 37a-39b; Text Talmud). Mit dem Dankspruch sind das Brotbrechen (vgl. Jes 58,7; Klgl 4,4), das allein dem Hausherrn zukommt, und weitere Segenssprüche verbunden (Babylonischer Talmud, Traktat Berakhot 46a).
Diesen jüdischen Brauch des Brotbrechens und des dazugehörigen Segens hat auch Jesus gepflegt (Mk 6,41; Mk 8,6; Mk 14,22; 1Kor 11,24; Paulus in Apg 27,35). Dementsprechend steht die Brotbitte in der Mitte des Vaterunsers (Mt 6,11; Lk 11,3). Sie besitzt ihre Vorgeschichte u.a. in späten Psalmen (Ps 145-147; PsSal 5; vgl. Kratz, 1992). Die Deutung des Brotes, das Jesus in seiner letzten Mahlzeit mit seinen Jüngern brach, auf seinen eigenen Leib, und des Weins auf das Blut hat zu dem neuen Ritus der Abendmahlsgemeinschaft geführt, der in der Folge zum exklusiven Zeichen des Christentums geworden ist.


Die Felder waren im Altertum nicht bewässert. Ihr Ertrag hing völlig von den unsicheren Niederschlägen ab. Unregelmäßigkeiten brachten eine Vielzahl von Familien schon an den finanziellen Abgrund. Vorräte über den eigenen Bedarf hinaus konnten nach Rücklage des Saatgutes für das Folgejahr und Abzug der Steuern kaum angelegt werden. Verheerende Hungerjahre sind in der Bibel oft erwähnt.

Bei der Ernte wurden die Halme mit der Sichel recht hoch abgeschnitten, dass kürzere Halme mit Ähren für die Armen zur Nachernte verblieben. Auf den Stoppelfeldern wurden im Sommer Schafe und Ziegen geweidet, die mit ihren Fäkalien den Boden düngten.
Auf einer Tenne in Ortsnähe fuhren die Kinder mit einem Dreschschlitten, der von einem Esel oder Ochsen gezogen wurde, tagelang im Kreis über das Getreide, dass die Körner herausgeschlagenen und das Stroh zerschnitten wurden. Mit einer großen Worfelschaufel warf man das Dreschprodukt in die Luft. Die schwereren Körner fielen zu Boden, die Spreu trug der Wind davon.
Zum Passafest wurden ursprünglich die Erstlingsfrüchte der Gerste geopfert. Fünfzig Tage später fand das Wochenfest (Pentecoste – Pfingsten) statt, auch ursprünglich ein Erntefest, an dem der erste Weizen dargebracht wurde, um Segen für die kommende Ernte zu erbitten.



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Weizen_Gerste_Aehren




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